Typisch schweizerisch?
Aber gerne doch!

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Helvetisieren
Das Wort gehört eigentlich in den Duden. Bei uns in der Agentur zumindest hat sich der Begriff etabliert. Heisst: Wir nehmen einen Fundustext unseres deutschen Mutterhauses trurnit und passen ihn für unsere Kunden hier in der Schweiz an. So ist das «Helvetisieren» deutscher Texte zu unserer Paradedisziplin geworden. Denn deutsches Deutsch ist nicht gleich schweizerisches Deutsch.

Aber erst mal der Reihe nach! Was ist ein Fundustext, wer ist trurnit und warum gibt es zwischen Deutschland und der Schweiz eine Sprachbarriere?

Aus dem Vollen schöpfen
Zurück zum Duden, der Bibel für uns Texter: Demzufolge ist ein Fundus ein Grundstock, ein Bestand, auf den jemand bei Bedarf zurückgreifen kann. Durch die Zugehörigkeit von blueheart zur deutschen trurnit Gruppe können wir dort auf einen reichen Fundus an Texten zu Energiethemen zurückgreifen – bleibt ja in der Familie. Diese Texte können wir unseren Kunden aus der Energiebranche für deren Kundenmagazine anbieten. Da wir bereits professionell aufbereitete Artikel abgreifen, generieren wir ressourcenschonend und preiswert Content. Zudem erhalten wir von unserem Mutterhaus wertvolle Inputs zu relevanten Themen und kreativen Umsetzungsmöglichkeiten.

Copy-and-paste allein reicht nicht
Die Sache hat nur einen Haken: Sprachlich gibt es zwischen Deutschland und der Schweiz sehr wohl Unterschiede. Das wurde mir schnell klar, als ich – Deutsche, bisher tätig für trurnit in Deutschland – zu blueheart in die Schweiz wechselte. Was gab es da lustige Missverständnisse mit den Kollegen! Ich sprach von Eis im Sinne von Eiscreme, während die Grafikerin die ganze Zeit meinte, ich spreche von Eiswürfeln. Klar, dass wir die Seite nicht auf einen Nenner brachten. Heute weiss ich: Ihr nennt das Glace! So lerne ich mit jedem Fundustext dazu. Wie selbstverständlich mache ich mittlerweile aus dem Fahrrad das Velo, aus den Gardinen die Vorhänge und aus den Jalousien die Storen. Selbst das Doppel-S anstelle des in Deutschland üblichen scharfen S schmerzt nicht mehr so sehr. Mittlerweile erwische ich mich sogar in meiner privaten Korrespondenz dabei, wie ich «Liebe Grüsse» anstatt «Liebe Grüße» tippe. Auch dass ich inzwischen meine Freunde zum «Grillieren» einlade und ihnen sage, wo sie ihr Auto «parkieren» können, bringt mir regelmässig ihren Spott ein. Ja, ich habe das Helvetisieren geradezu verinnerlicht. Schliesslich verdienen unsere Kunden authentische, lesernahe Artikel und keine unachtsamen Copy-paste-Inhalte.

Es ist nicht überall das drin, was draufsteht
Doch nicht nur sprachlich sind Anpassungen nötig, sondern auch inhaltlich. Ein Artikel über die staatliche Förderung von E-Autos passiert nicht unkontrolliert die Grenze. Da wird natürlich erst nachrecherchiert, wie das in der Schweiz aussieht. Auch alles, was sich um Recht und Regeln dreht, kann nicht immer 1:1 übernommen werden. Statistische Zahlen machen wir genauso fürs Schweizer Klientel ausfindig wie die hier geltenden Preise. Nichtsdestotrotz, das Gerüst des Textes steht und kann übernommen werden – und das ist schon die halbe Arbeit.

Für Fortgeschrittene
Somit war ich bereit fürs nächste Level: die Regionalisierung. Gerade Energieversorger setzen stark auf ihre regionale Verankerung. Deshalb passen wir Beiträge den regionalen Gegebenheiten an. Den Leser interessieren Angebote, Lösungen, Menschen und Geschichten aus seiner Region. Oder wir individualisieren den Text sogar bis auf Stufe Unternehmen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass ein Zitat des Geschäftsführers in den Text einfliesst – und das zu einem Thema, das ursprünglich aus Deutschland stammt! So schliesst sich der Kreis.

Attraktiv ist unser Fundus übrigens auch für Energieversorger, die ein Magazin haben, das nicht von blueheart realisiert wird. Wir steuern gerne einzelne Inhalte bei, pfannenfertig für Ihr Kundenmagazin.

Yvette Grün, Project Management Corporate Publishing und Texterin mit Migrationshintergrund